Gamification im E-Mail-Marketing

Vielleicht kennt ihr es: Auf einer Website gibt es eine Osteraktion und je mehr Hasen ihr entdeckt, desto günstiger könnt ihr die Inhalte eures Warenkorbs bestellen. Oder in einer App könnt ihr an einem virtuellen Spielautomaten Rabatte erspielen. Oder natürlich der kleine Google-Dino, der bei Netzwerkproblemen erscheint und mit dem man im Stil eines Run and Jump Game die Wartezeit überbrücken kann.

Abonnent:innen für den Newsletter gewinnen

Gamification kann im E-Mail-Marketing auf verschiedenen Ebenen nützlich sein. Zum Beispiel kommt da die Gewinnung von Newsletter-Abonnent:innen in den Sinn. Man könnte auf der eigenen Website ein Spiel einbauen, bei dem man sich Rabatte erspielen kann. Der gewonnene Gutschein, der in der Höhe entsprechend des Dreh-Ergebnisses variiert, wird per E-Mail versendet. Dafür müssen Teilnehmende ihre E-Mail-Adresse angeben, das DOI-Verfahren bestätigen und erhalten so anschliessend ihren Gutschein-Code zugeschickt (wichtig dabei ist, dass die Angabe der E-Mail-Adresse nicht zur Teilnahmebedingung wird, denn das ist gesetzlich nicht erlaubt). Der Code kann entweder personalisiert sein oder man erstellt für jedes mögliche Ergebnis jeweils einen Code. Wir empfehlen grundsätzlich personalisierte Codes, da diese nicht weitergeleitet werden können. Technisch funktioniert das, indem der gewonnene Betrag und die E-Mail-Adresse an den E-Mail-Service-Provider (ESP) übergeben und dort automatisiert die nächsten Schritte eingeleitet werden.

Alternativ zu den verbreiteten Glücksrädern können auch weitere Spielformen benutzt werden. Wie bereits in der Einleitung erwähnt könnten es Suchspiele sein, bei denen Hinweise auf der Website versteckt sind. Rätsel oder Puzzlespiele sind eine weitere Möglichkeit oder wenn man tiefer in die Gaming-Welt eintauchen will eben Run and Jump Games oder auch Mal sowas wie Hau-den-Maulwurf. Etwas sollte dabei aber bedacht werden: Da Gamification zum jetzigen Zeitpunkt besonders auf “Billig-Apps” verbreitet ist, sollte die Aufbereitung der Spiele stilvoll wirken. Beispielsweise können Games saisonal gestaltet sein oder zu speziellen Anlässen aufgeschaltet werden. Generell sind Aufhänger gut geeignet. Gamification bietet ausserdem ideale Gelegenheit für Storytelling, was das ganze Konzept (sofern es sich um eine interessante Geschichte handelt) deutlich aufwerten kann.

Gamification in der E-Mail: Storytelling und Interaktion

Im E-Mail-Marketing selbst ist Gamification ebenso möglich. Und genau hier ist der Trend noch wenig verbreitet. Das heisst natürlich immer Chancen für alle, die als erste damit beginnen. Genau wie Websites können auch E-Mails mit beispielsweise Rätseln versehen werden. Insbesondere Storytelling eignet sich hervorragend für das Medium E-Mail. Konkret könnte das beispielsweise so aussehen: In einer ersten E-Mail befindet sich Teil eins der Story, sagen wir es ist eine Geistergeschichte die zu Halloween von einem Vergnügungspark versendet wird. Protagonisten Marie und Timon sind auf der Suche nach einem Schatz und stehen vor der Wahl, diese a) im Wald b) am Strand oder c) beim Berg zu beginnen. Je nach Antwort der Nutzer:innen stehen in der Folge-Mail, welche automatisiert aufgrund der getroffenen Wahl versendet wird, neue Antwortmöglichkeiten zur Auswahl. Ob Marie und Timon nun im Wald auf ein verlassenes Baumhaus steigen oder in eine knarrende alte Hütte reinsollen oder auf dem Berg in eine dunkle Höhle hinein oder bis zum nebligen Gipfel hochsteigen sollen, kann wieder jede:r Nutzer:in selbst bestimmen und damit eine Folge-Mail auslösen. Ein ganz spezifisches Fallbeispiel stellen wir übrigens in einem späteren Artikel vor.

Vorteile und Rechtliches zu Klicks

Wie aus dem Beispiel oben deutlich wurde, ist Gamification mit Interaktion verbunden.  Das bedeutet in erster Linie etwas Gutes, da die erhöhte Klickrate zu einer besseren Reputation bei E-Mail-Clients führt. Wenn man bei Clients als seriöser Absender gilt, dann ist die Wahrscheinlichkeit geringer, im Spam- oder Werbeordner zu landen. Sobald sich eine Angelegenheit um Klicks dreht, drängt sich sogleich die Frage auf, ob diese getrackt werden sollen. Wenn man das möchte, dann können sogenannte Klickprofile erstellt werden. Dabei handelt es sich um Daten, die in zukünftigen E-Mail-Marketing-Massnahmen zu Zwecken der Personalisierung eingesetzt werden können. Um Klickprofile rechtlich konform zu erstellen, bedarf es allerdings einiger Voraussetzungen. Und zwar müssen Personen explizit zum Tracking ihrer Klicks einwilligen. Als Unternehmen kann dafür ein Profiling Opt-In abgefragt werden, beispielsweise bei der Newsletter-Anmeldung. Entscheidet sich ein Unternehmen dafür zu einem späteren Zeitpunkt, ist es wichtig, alle bestehenden Abonnent:innen, die keine Einwilligung geben konnten, auch so zu segmentieren. Anschliessend können den Empfänger:innen, die ja zum Klickprofil sagten, genauer personalisierte Inhalte zugestellt werden.

In